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Die Essenz von Outcome

Die Bedeutung von Outcome in der Wertgenerierung von Softwareprodukten.

von DI (FH) Andreas Lettner


Die Bewertung von Softwareprodukten basiert traditionell auf verschiedenen Ebenen: Input, Output, Outcome und Impact. Diese Ebenen sind eng miteinander verbunden und spielen eine wesentliche Rolle bei der Wertgenerierung eines Produktes. In der Praxis findet man häufig einen auf Input und Output gelegten Fokus, während die Bedeutung von Outcome vernachlässigt wird. Dieser Bericht untersucht die Abhängigkeit dieser Ebenen und betont die Relevanz eines Outcome-fokussierten Ansatzes.

Inhalt

  • Was sind Input, Output, Outcome und Impact?
  • Wieso nicht Output?
  • Wie kann man outcome-fokussiert arbeiten?
  • Zusätzliche Unterstützung durch einen Purpose (Zweck)
  • Fazit
  • Autor

Was sind Input, Output, Outcome und Impact?

Input ist die Menge an Ressourcen, die in die Entwicklung eines Softwareprodukts investiert werden, einschließlich Zeit, Geld, Fachkenntnisse und Technologien. Zur Messung der Input-Ebene können u.a. Metriken wie Entwicklungszeit, Budgetallokation, Teamgröße und technische Komplexität verwendet werden.

Output beschreibt die unmittelbaren Ergebnisse der Entwicklungsaktivitäten und bezieht sich auf die Eigenschaften des Produktes und der Dienstleistungen, die erstellt bzw. erbracht werden. Hier können z.B. Metriken wie Anzahl der entwickelten Funktionen, Anzahl der Codezeilen, Anzahl der Fehler und Dokumentationsumfang verwendet werden.

Outcome hingegen bezieht sich auf die tatsächlichen Veränderungen (durchaus auch Verhaltensänderungen) oder Verbesserungen, die ein Produkt bei den Benutzer*innen oder in der Umgebung bewirkt. Zur Messung des Outcome können Metriken wie Benutzer*innenzufriedenheit, Benutzer*innenakzeptanz, Nutzungshäufigkeit, Konversionsraten, Zeiteinsparungen und Effizienzsteigerungen herangezogen werden.

Impact schließlich bezieht sich auf die langfristigen Folgen oder Auswirkungen des Produkts auf die gesamte Organisation, die Branche oder die Gesellschaft. Hier können Metriken wie Umsatzsteigerungen, Kosteneinsparungen, Marktanteilsgewinne, Innovationen oder Kundenbindung verwendet werden.

Wieso nicht Output?

Ein Fokus ausschließlich auf Output ist zwar argumentativ gut für die Bewertung der Produktivität, jedoch ist sie nicht zielführend. Output-Metriken quantifizieren lediglich die unmittelbaren Ergebnisse der Entwicklungsaktivitäten, ohne die tatsächlichen Auswirkungen auf die Benutzer*innen oder die Umgebung zu berücksichtigen. Diese Metriken können zwar wichtige Informationen darüber liefern, was produziert wurde, jedoch sagen sie nichts über die Qualität, Nützlichkeit oder den langfristigen Nutzen des Produkts aus. Ohne einen Fokus auf Outcome besteht die Gefahr, dass Unternehmen Produkte entwickeln, die zwar viele Funktionen bieten oder technisch anspruchsvoll sind, aber letztendlich nicht die Bedürfnisse der Benutzer*innen erfüllen oder die gewünschten Veränderungen bewirken. Dies kann zu Fehlinvestitionen, geringer Benutzer*innenakzeptanz und fehlender Wettbewerbsfähigkeit führen, da Produkte nicht die tatsächlichen Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllen. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der nicht nur die Erzeugung von Output, sondern vor allem die Erreichung von gewünschtem Outcome und langfristigem Impact berücksichtigt.

Wie kann man outcome-fokussiert arbeiten?

Ein outcome-fokussierter Ansatz bedeutet, dass der Schwerpunkt bei der Produktentwicklung auf den tatsächlichen Nutzen und den Mehrwert für die Benutzer*innen gelegt wird. Dieser Ansatz erfordert eine kontinuierliche Bewertung und Anpassung des Produkts, um sicherzustellen, dass es die gewünschten Ergebnisse liefert. Leider wird dieser Ansatz in der Praxis oft vernachlässigt, da Unternehmen sich häufig auf die Entwicklung und Bereitstellung von Produkten konzentrieren, ohne die langfristigen Auswirkungen auf ihre Benutzer*innen oder die Umgebung angemessen zu berücksichtigen.

Agile Methoden bieten einen Rahmen, der den Fokus auf Outcome erleichtert. Durch iterative Entwicklungszyklen und die enge Zusammenarbeit mit den Stakeholdern, einschließlich der letztendlichen Anwender*innen, ermöglichen agile Methoden eine kontinuierliche Validierung und Anpassung des Produkts basierend auf dem tatsächlichen Nutzen und den Bedürfnissen der Benutzer*innen. Die Integration von Anwender*innen in den Entwicklungsprozess ermöglicht es, frühzeitig Feedback zu sammeln und sicherzustellen, dass das Produkt die gewünschten Ergebnisse liefert.

Evidence-Based Management (EBM) ist ein weiterer Ansatz, der die Entwicklung von Softwareprodukten unterstützen kann. EBM bezieht sich auf die Verwendung von empirischen Daten und validierten Erkenntnissen, um Entscheidungen im Managementprozess zu treffen. Dies bedeutet, dass Entscheidungen auf vorhandenen Beweisen basieren sollten, anstatt auf Annahmen oder persönlichen Meinungen. Durch die Anwendung von EBM können Unternehmen fundiertere Entscheidungen treffen und Risiken minimieren, indem sie auf tatsächlichen Daten und Erfahrungen aufbauen.

Zusätzliche Unterstützung durch einen Purpose (Zweck)

Die enge Verbindung zwischen Outcome und Purpose ist ein wesentlicher Aspekt bei der Wertgenerierung von Softwareprodukten. Der Purpose, also der Zweck oder die Intention des Produkts, ist entscheidend, um den gewünschten Outcome klar definieren zu können. Ein klar definierter Purpose hilft dabei, den Fokus auf die Schaffung eines zweckorientierten Outcome zu lenken.

Fehlt es hier an Übereinstimmung, kann dies zu Ineffizienz, Fehlausrichtung des Produktes und mangelnder Akzeptanz seitens der Benutzer*innen führen. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen den Purpose ihres Produkts klar und explizit definieren und sicherstellen, dass das angestrebte Outcome diesem entspricht.

Ansprechperson









    Autor

    DI (FH) Andreas Lettner

    Head of Unit Domain-specific Applications, Head of Coaches

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