PRM 4.0: Modellbasierten Zustandsüberwachungs- & Vorhersagesystems des Schienennetzes
Das Projekt Predictive Railway Monitoring 4.0 (PRM 4.0) zielte darauf ab, Sicherheit und Verfügbarkeit von Bahninfrastrukturen durch innovative Technologien zu erhöhen. Im Fokus steht eine „Intelligente Weiche“, die mittels Sensorik und Künstlicher Intelligenz (KI) den Zustand von Weichen überwacht und vorausschauende Wartung ermöglicht.
Herausforderungen im Bahnverkehr
Weichen sind zentrale Elemente des Schienennetzes und entscheidend für die Betriebsstabilität. Traditionelle Wartungsansätze basieren oft auf festen Intervallen, ohne den tatsächlichen Zustand der Komponenten zu berücksichtigen. Dies kann zu unnötigen Wartungen oder unerwarteten Ausfällen führen, die den Bahnverkehr beeinträchtigen.
Projektziele
- Erhöhung der Sicherheit: Frühzeitige Erkennung von Verschleiß und potenziellen Fehlfunktionen reduziert das Risiko von Störungen und Unfällen.
- Steigerung der Verfügbarkeit: Geplante Wartungsmaßnahmen basierend auf tatsächlichen Zustandsdaten minimieren Ausfallzeiten und maximieren die Betriebsbereitschaft.
- Optimierung der Lebenszykluskosten: Effizientere Wartungsstrategien senken langfristig die Kosten und verlängern die Lebensdauer der Infrastruktur- komponenten.
Innovative Lösungsansätze
- Echtzeit-Datenfusion: PRM 4.0 integriert Daten von Fahrweg und Fahrzeugen sowie externe Quellen wie Wetterinformationen und Fahrpläne. Diese umfassende Datensammlung ermöglicht ein genaues Bild des aktuellen Infrastrukturzustands.
- Energieautarke Sensorik: Der Einsatz innovativer, energieautarker Sensoren erfasst kontinuierlich relevante Parameter an den Weichen, ohne externe Energiequellen zu benötigen.
- Künstliche Intelligenz und Machine Learning: Durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen werden aus den gesammelten Daten präzise Prognosen über den kurz- und mittelfristigen Zustand der Weichen abgeleitet. Dies ermöglicht eine zustandsbasierte und vorausschauende Wartung.
Aufbauend auf den Ergebnissen von PRM 4.0 werden im laufenden EU-Folgeprojekt iam4rail die entwickelten Technologien weiterentwickelt und breiter implementiert. Ziel ist ein integriertes Asset-Management-System für das europäische Schienennetz, das mit intelligenten Weichen und modernen Überwachungstechnologien die Effizienz und Sicherheit des Bahnverkehrs steigert.
Das Forschungsprojekt PRM 4.0 wurde mit Mitteln der FFG gefördert.
Details zum Projekt
- Projekt-Kurztitel: PRM 4.0
- Projekt-Langtitel: Entwicklung eines Condition-Based und Predictive Railway Monitoring Systems für Fahrweg und Rollmaterial
- Fördercall: Mobilität der Zukunft – 11. Ausschreibung
- Projektpartner*innen:
- voestalpine SIGNALING Austria GmbH
- eologix sensor technology gmbh
- Materials Center Leoben Forschung GmbH
- voestalpine VAE GmbH
- Siemens Mobility GmbH
- Budgetvolumen (gesamt): 1,8 Mio. EUR
- davon Förderung (gesamt): 935.000 EUR
- Laufzeit: 45 Monate (01.01.2019 – 30.09.2022)
Kontakt
Projektleitung
Mag. Stefanie Kritzinger-Griebler, PhD
Head of Unit Logistics Informatics