Vom 4. bis 5. Oktober 2018 fand zum sechsten Mal die Fachtagung „Entscheidungsunterstützung in der Logistik“ (EULOG) im Rahmen der ÖGOR-Arbeitsgruppe Produktion und Logistik an der Johannes Kepler Universität in Linz statt. Das Thema der EULOG 2018 lautete Planung, Disposition und Optimierung vom Modell bis zum Praxiseinsatz. Insgesamt nahmen etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Fachvorträgen und dem Rahmenprogramm teil.

Eröffnet wurde die Fachtagung durch Alexander Egyed, Vizerektor für Forschung der JKU Linz. Jakob Huber, Repräsentant der Stadt Linz sowie Raimund Kovacevic, Präsident des ÖGOR begrüßten die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft. Die Organisatorinnen Stefanie Kritzinger, RISC Software GmbH und Sophie N. Parragh, Institut für Produktions- und Logistikmanagement JKU Linz, führten durch die Rahmenprogrammpunkte. Insgesamt gliederte sich die Tagung in sieben Sessions zu den unterschiedlichsten Fachthemen mit über 20 Vorträgen.

Die erste Keynote von Stefan Irnich (Professor für Logistikmanagement an der Johannes Gutenberg- Universität Mainz) befasste sich mit der Optimierungsthematik der Teillieferung. Es wurde erörtert, dass eine Distributionspolitik mit zeitlicher Synchronisation von Teillieferungen sowohl für Kunden als auch für Spediteure Vorteile bringt.

In der zweiten Keynote von Christian Herneth wurden Beispiele aus der praktischen Entwicklung eines digital-automatisierten Entscheidungsunterstutzungssystems für ein Produktions- Logistik-Supply-Chain-Netzwerk diskutiert.

Zwei Sessions beleuchteten die Thematiken der Logistik im Lebensmittelhandel und E-Commerce. Neele Leithäuser (Fraunhofer ITWM, Kaiserslautern) stellte eine multikriterielle Optimierung und Entscheidungsunterstützung in der Erntekettenlogistik vor, Alexander Hübner (TU München) präsentierte ein Forschungsprojekt über die Optimierung der Zustellung von Lebensmitteln in Fahrzeugen mit mehreren Kühlzonen. Ein Optimierungsmodell der Lagerlogistik für E-Commerce beim Kommissionierungsprozess zeigte Ulrich Pferschy von der Universität Graz.

Ein Vortrag von Petra Vogl (Universität Wien) im Rahmen der Session „Scheduling“ befasste sich mit der Planung von Strahlentherapien bei welcher Behandlungsdauer, Patientenverfügbarkeit und Maschinenverfügbarkeiten berücksichtigt werden müssen. Ein weiteres vorgestelltes Projekt von der Fachhochschule Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität Linz stellte Lösungen zur flexiblen Ressourcenplanung in der Stahlindustrie vor.

Eine eigene Session befasste sich mit praktischen Anwendungsbeispielen: Automatisierung in der Stahlerzeugung, Konzepte zur Corporate Mobility von PKWs in Unternehmen, sowie der Zustandsentwicklung von Bahnweichen. Das vorgestellte Projekt DigiMont untersucht unter welchen Rahmenbedingungen ein mixed-model Betrieb auf einer komplexeren Montagelinie umgesetzt werden kann.

Weitere Sessions zum Thema „Vehicle Routing“ sowie „Produktionsplanung“ beleuchtete unterschiedliche Planungs- und Optimierungsprozesse. Richard F. Hartl (Universität Wien) gab einen Überblick über aktuelle Arbeiten zu kombinatorischen Transportauktionen, die die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Transportdienstleistern ohne kompletten Informationsaustausch ermöglichen.

Als Rahmenprogramm erfolgte neben der kulinarischen Verpflegung eine Besichtigung der voestalpine Stahlwelt am Donnerstagvormittag sowie eine Vorführung im Deep Space des Ars Electronica Centers am Donnerstagabend.

Veranstaltungswebseite