Für die Miba, als strategischer Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie und Technologieführer im Bereich von Reibsystemen, ist die Digitalisierung ein zentrales Thema. Gemeinsam mit der RISC Software wurde 2015 ein Werkzeug zur systemgestützten Entwicklung von Reibsystemen realisiert und damit nicht nur die Effizienz, sondern auch die Standardisierung und Transparenz des Designprozesses wesentlich verbessert.

Das Werkzeug hat sich seit Anfang 2016 im produktiven Einsatz bewährt und wird laufend weiterentwickelt. Der Schwerpunkt im vergangenen Jahr lag auf der Entwicklung eines Kostenmoduls. Zusätzlich zu den technischen Aspekten unterstützt die Software damit auch die kostentechnische Bewertung des geplanten Designs und zeigt Einsparungs- und Optimierungspotentiale auf. Kundenanforderungen und Produktionskosten können damit möglichst gut aufeinander abgestimmt werden.

Voraussetzung dafür war eine detaillierte Modellierung der Produktionsanlagen und der Produktionsabläufe, um für das geplante Design Fertigungsvarianten ermitteln und bewerten zu können. Vor der Realisierung des eigentlichen Kostenmoduls wurde daher im ersten Schritt ein Werkzeug zur Modellierung der Produktion realisiert. Das Herzstück dieses Werkzeugs ist eine „domänen-spezifische Sprache“ (domain-specific language DSL), mit der Produktionsabläufe, Produktionsregeln und das Verhalten bzw. Einschränkungen von Produktionsanlagen beschrieben werden können.

Die DSL unterstützt eine klare Trennung der domänen-spezifischen Aspekte. Das Kernsystem ist damit breit einsetzbar und der Kommunikations- und Wartungsaufwand verringert sich, weil die Domänen-Experten aufgrund der leistungsfähigen DSL (basierend auf C#) auch komplexes Verhalten eigenständig definieren können.