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Application Engineering Tool

Mit dem Application Engineering Tool können die Miba-Anwendungstechniker nun die Anforderungen und das Design des geplanten tribologischen Systems (Bremsen und Kupplungen) gemeinsam mit dem Kunden definieren, analysieren und bewerten.

Digitalisierung verändert die Welt, die wir kennen

Digitalisierung durchdringt immer mehr Lebens- und Unternehmensbereiche. Für die Industrie bietet sie die Möglichkeit, Produkte besser auf individuelle Kundenanforderungen abzustimmen und effizienter zu produzieren. Digitalisierung ist damit nicht nur als Herausforderung, sondern vor allem als Chance zu betrachten.

Für die Miba, als strategischer Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie und Technologie­führer im Bereich von Reibsystemen, ist die Digitalisierung ein zentrales Thema. Gemeinsam mit der RISC Software wurde ein Werkzeug zur systemgestützten Entwicklung von Reibsystemen realisiert und damit nicht nur die Effizienz, sondern auch die Standardisierung und Transparenz des Design­prozesses wesentlich verbessert.

Das in Form von Software gesicherte Know-how steht nun allen Mitarbeiter*innen weltweit zur Verfügung und verschafft diesen den Freiraum, sich auf die wirklich anspruchsvollen und wertschöpfenden Tätigkeiten zu konzentrieren und folglich neue Produkte schneller auf den Markt bringen zu können.

Langfristige Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Die RISC Software unterstützt die Miba bereits seit Anfang 2014 bei der agilen Umsetzung des Projekts. Im Zuge eines Vorprojekts wurde das von der Miba vorab bereits detailliert ausgearbeitete Konzept gemeinsam verfeinert und ein erster Prototyp realisiert. Anfang 2015 wurde mit der konkreten Umsetzung begonnen und aufgrund der engen und intensiven Zusammenarbeit konnte Anfang 2016 bereits die erste Ausbaustufe der Software innerhalb des Miba Konzerns erfolgreich ausgerollt werden. Die Software ist seither in weltweit allen Niederlassungen der Reibbelags­unternehmensgruppe der Miba erfolgreich im Einsatz.

Mit dem Application Engineering Tool können die Miba-Anwendungstechniker nun die Anforderungen und das Design des geplanten tribologischen Systems (Bremsen und Kupplungen) gemeinsam mit dem Kunden definieren, analysieren und bewerten. Die Analyse und Bewertung basiert auf einem leistungsfähigen und flexiblen Berechnungskern, mit dem die charakteristischen Systemparameter ermittelt und für den Anwender in Form von aussagekräftigen Visualisierungen (Diagramme, Plots usw.) aufbereitet werden. Die Unterstützung des Anwenders geht mittlerweile so weit, dass unter Berücksichtigung der eingegebenen Parameter konkrete Belagstechnologien und Beläge vorgeschlagen werden.

Der Schwerpunkt in den vergangenen Jahren lag in der Entwicklung eines Kostenmoduls. Zusätzlich zu den technischen Aspekten unterstützt das Softwaresystem damit auch die kostentechnische Bewertung des geplanten Designs und zeigt Einsparungs- und Optimierungspotentiale auf. Kundenanforderungen und Produktionskosten können damit möglichst gut aufeinander abgestimmt werden. Voraussetzung dafür ist eine detaillierte Modellierung der Produktionsanlagen und der Produktionsabläufe, um für das geplante Design Fertigungsvarianten ermitteln und bewerten zu können. Vor der Realisierung des eigentlichen Kostenmoduls wurde daher im ersten Schritt ein Werkzeug zur Modellierung der Produktion realisiert. Das Herzstück dieses Werkzeugs ist eine „domänen-spezifische Sprache“ (domain-specific language DSL), mit der Produktionsabläufe, Produktionsregeln und das Verhalten bzw. Einschränkungen von Produktionsanlagen von den Domänen-Expert*innen der Miba sehr präzise und realitätstreu beschrieben werden können.

RISC Software Miba AET

Ansprechperson









    DI (FH) Josef Jank

    Senior Software Architect & Project Manager